Elektrische Zahnbürsten sind in vielen Badezimmern bereits Standard und werden häufig von Zahnärzten empfohlen. Der erste Kauf ist eine Herausforderung, da nicht jede Bürste gleich funktioniert. Die größte Unterscheidung ist die Antriebsart. Wie sich die Bürstenköpfe bewegen, hat Einfluss auf die Reinigungsleistung und die Art, wie Plaque von der Zahnoberfläche entfernt wird. Wir stellen Ihnen die häufigsten Varianten vor.
Schallzahnbürsten sind sanft und gründlich
Die Schallzahnbürste ist ein Allroundmodell, das mit bis zu 40.000 Bewegungen pro Minute Schwingungen erzeugt. Diese Hochfrequenz entfernt Plaque und Speisereste effektiv von den Zähnen. Es findet nicht nur eine mechanische Reinigung statt, sondern auch eine Strömung aus Speichel, Wasser und Zahnpasta. Dadurch lassen sich schwer erreichbare Zwischenräume effektiver reinigen, ohne zusätzlichen Druck auszuüben.
Der Bürstenkopf ist ähnlich aufgebaut wie bei einer Handzahnbürste. Das erleichtert für viele Erstanwender die Umstellung. Sehr gut geeignet ist die Bürstenform für Menschen mit empfindlichem Zahnfleisch und Zahnfleischbluten. Die Reinigungsleistung ist effektiver, aber sanfter als mit einer manuellen Handzahnbürste.
Hinweis: Bei zu starkem Druck kann der Zahnschmelz angegriffen werden. Trotz Schallbewegungen erfolgt hier eine manuelle Reinigung, sodass Sie vorsichtig trainieren sollten.
Ultraschallzahnbürsten – die modernste Form der Zahnreinigung
Ultraschallzahnbürsten gelten als die fortschrittlichste Variante der elektrischen Zahnbürsten. Im Unterschied zu rotierenden oder schallvibrierenden Modellen arbeiten sie mit echtem medizinischen Ultraschall – mit bis zu 1,6 Millionen Schwingungen pro Sekunde. Dabei wird Zahnbelag nicht mechanisch abgerieben, sondern durch hochfrequente Schwingungen aufgelöst. Der Reinigungsschaum der Zahnpasta wird in feine Bewegung versetzt und erreicht selbst schwer zugängliche Stellen, wo Bürstenborsten oft nicht hinkommen.
Einige moderne Ultraschallzahnbürsten kombinieren die Ultraschalltechnologie zusätzlich mit sanfter Schallvibration – typischerweise mit 9.000 bis 18.000 Mikrobewegungen pro Minute. Diese Kombination verbindet die Stärken beider Systeme und sorgt für eine besonders gründliche und gleichzeitig schonende Reinigung.
„Diese Doppelstrategie aus Ultraschall und Schallvibration verbessert die Reinigungsleistung deutlich und macht die Zahnbürste besonders vielseitig einsetzbar“, erklärt ein Experte von Megasonex.
Ultraschallzahnbürsten eignen sich hervorragend für Menschen mit empfindlichem Zahnfleisch, freiliegenden Zahnhälsen, Implantaten oder Parodontitis. Da sie ohne Druck und Abrieb reinigen, sind sie auch bei Zahnspangen oder nach chirurgischen Eingriffen eine sinnvolle Wahl.
Tipp: Auch für Kinder mit sensiblen Zähnen oder engem Zahnstand kann eine Ultraschallzahnbürste eine gute Lösung sein – die sanfte Reinigung schützt das Zahnfleisch und fördert eine schonende Mundhygiene von Anfang an.
Rotierend-oszillierend sind die klassischen Bürsten
Wenn Sie beim Gedanken an eine elektrische Zahnbürste an die kleinen, runden Bürstenköpfe denken, haben Sie das rotierend-oszillierende Modell im Kopf. Die Klassikvariante dreht sich nach links und rechts, zusätzlich gibt es pulsierende Bewegungen die an eine professionelle Zahnreinigung erinnern. Die Handhabung ist deutlicher leichter als mit einer manuellen Zahnbürste, da die Bewegungen für gründliche Reinigung sorgen.
Der kompakte Bürstenkopf erleichtert die punktgenaue Reinigung an Kronen, in verwinkelten Bereichen oder auch an Brackets der Zahnspange. Wenn Sie gern spüren, dass Ihre Zähne gereinigt wurden, ist diese Technik besonders gut geeignet. Hier kommt es stärker als bei allen anderen Varianten auf den Druck beim Putzen an. Wenden Sie zu viel Kraft auf, riskieren Sie eine Zahnfleischreizung.
Hinweis: Bei starkem Druck droht auch hier Verletzungsgefahr. Normaler Druck wie beim Zähneputzen mit der manuellen Bürste ist ausreichend für eine intensive Plaque-Entfernung.
Zusatzfunktion: Machen Sie es smart per App
Was als simples, rotierendes Modell anfing, ist heute digitaler denn je. Moderne elektrische Zahnbürsten lassen sich mit dem Smartphone verbinden und per App steuern. Diese zeigt in Echtzeit, wo die Reinigung bereits effektiv war und wo Nachholbedarf besteht. Sensoren erkennen, ob Sie zu stark drücken (je nach Modell) und ob Sie einzelne Zonen vergessen haben. Für Kinder ist das eine tolle Option, Zähneputzen richtig zu lernen. Bei Vorerkrankungen wie Parodontose lassen Sie sich von Ihrem Zahnarzt beraten, welche Zahnbürstenart am besten zu Ihnen passt.
Einige Zahnbürsten und Apps sind sogar in der Lage, das Putzverhalten über mehrere Wochen hinweg zu überwachen und Optimierungsvorschläge zu unterbreiten. Die Funktion ist praktisch, muss aber von Ihnen nicht genutzt werden. Wenn Sie einmal die Technik raus haben, gelingt das Zähneputzen mit elektronischer Hilfe genauso einfach wie das manuelle Reinigen.