Mikroplastik stellt längst nicht mehr nur in Meeren und Kosmetika ein Problem dar – auch in vielen Zahnpflegeprodukten finden sich die winzigen Plastikpartikel. Sie sorgen in manchen Zahnpasten beispielsweise für den gewünschten Whitening-Effekt oder stabilisieren die Konsistenz.
Allerdings ist dies nicht ohne Folgen: Studien zeigen, dass Mikroplastik sowohl in der Umwelt verbleibt als auch über die Nahrung und die Atemwege in den menschlichen Körper gelangt. Dabei ist noch unklar, welche langfristigen gesundheitlichen Schäden dadurch entstehen können.
Wie gefährlich ist Mikroplastik für den Mundraum?
Die Aufnahme von Mikroplastik über die Mundhöhle wird bisher kaum erforscht. Fest steht aber, dass die winzigen Plastikpartikel nicht biologisch abbaubar sind.
Wissenschaftler der Universität Wien fanden in diesem Zusammenhang heraus, dass Mikroplastik in Zellen eindringen und dort oxidativen Stress verursachen kann – ein Prozess, der Entzündungen begünstigt. Einige Experten vermuten zudem, dass dies auch die Mundflora beeinflussen könnte. Besonders besorgniserregend: Falls Mikroplastikpartikel sich in Zahnfleischtaschen oder an rauen Füllungen festsetzen, können sie über längere Zeit unbemerkt im Mundraum verbleiben.
Einige Zahnärzte raten deshalb dazu, beim Kauf von Zahnpasta penibel auf die Inhaltsstoffe zu achten. Wer unsicher ist, kann sich beispielsweise auch bei dem renommierten Zahnarzt in Essen gezielt über Mikroplastik-freie Alternativen informieren. Nicht jede Zahnpasta, die als „natürlich“ beworben wird, ist nämlich auch tatsächlich frei von Kunststoffen.
Häufig verstecken sich die Mikroplastikbestandteile hinter Bezeichnungen wie „Polyethylene“ oder „Acrylates Copolymer“ in der Liste der Inhaltsstoffe. Doch nicht alle Kunststoffe in Zahnpasta sind auf den ersten Blick erkennbar. Während die Polyethylene schon relativ bekannt ist, gibt es noch weitere Mikroplastik-Verbindungen, die sich hinter unscheinbaren Namen wie „Nylon-12“ oder „Carbomer“ verbergen.
Besonders problematisch: Flüssige Kunststoffe − sogenannte synthetische Polymere − die nicht als festes Mikroplastik sichtbar sind, aber dennoch problematische Auswirkungen haben können. Verbraucher sollten beim Kauf daher auch auf zertifizierte Siegel achten, beispielsweise auf das Flustix-Siegel, das mikroplastikfreie Produkte kennzeichnet.
Gelangen die Plastikpartikel wirklich in den Körper?
Ja – und das ist ein großes Problem. Entsprechende Studien haben gezeigt, dass Mikroplastik nicht nur über verschluckte Zahncreme in den Verdauungstrakt gelangt, sondern auch über die Mundschleimhaut aufgenommen werden kann.
Forscher des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf konnten winzige Plastikpartikel im Blut nachweisen. Das bedeutet, dass Mikroplastik durch die Mundschleimhaut direkt in den Organismus gelangt, ohne vorher den Verdauungsweg zu passieren.
Welche Alternativen gibt es?
Die gute Nachricht: Mittlerweile gibt es zahlreiche Zahnpasten, die ohne Mikroplastik auskommen. Immer mehr Hersteller setzen stattdessen auf natürliche Schleifpartikel wie Kreide, Tonerde oder Silikate.
Auch Zahnpasta-Tabs, die auf die Plastikverpackung verzichten, stellen eine umweltfreundliche Alternative dar. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann zudem auf zertifizierte Naturkosmetik zurückgreifen – diese darf per Definition kein Mikroplastik enthalten.
Ein weiterer Tipp: Die App CodeCheck hilft, Zahnpflegeprodukte auf Mikroplastik und andere bedenkliche Inhaltsstoffe zu überprüfen. Einfach den Barcode scannen und schon kommt die Information, ob die Zahncreme schädliche Stoffe enthält.
Weniger Plastik für gesunde Zähne und Umwelt
Das Problem von Mikroplastik in Zahnpasta wird heute noch oft unterschätzt. Die feinen Plastikpartikel gelangen jedoch über den Mund in den Körper – mit noch unbekannten Langzeitfolgen.
Gleichzeitig belastet Mikroplastik unsere Umwelt erheblich, da es sich nicht abbaut und über das Abwasser in die Gewässer gelangt. Wer aktiv etwas dagegen tun möchte, sollte bewusst auf alternative Zahnpflegeprodukte setzen und sich gezielt zu diesem Thema informieren.