Zahnbrücke

Die im Laufe des Lebens entstandenen Lücken im Gebiss werden also häufig mit Zahnbrücken geschlossen. Das dient sowohl der ästhetischen Erscheinung, als vor allem aber der Kaufunktion. Nicht zu vergessen bleibt, das Gebisslücken auch die Gesundheit angreifen können und sich auf unsere Sprache auswirken. Ein weiteres Problem sind die Nachbarzähne, die in Richtung der entstandenen Lücke wandern und dadurch die Kaumuskulatur und die Kiefergelenke beeinträchtigen können. Auch Karies und weitere Erkrankungen haben leichteres Spiel. Viele Betroffene klagen zudem über Kopf- und Rückenschmerzen. Ein Zahnersatz in Form einer Zahnbrücke ist dann die oft sinnvollste Alternative, neben Zahnkronen und Zahnprothesen, um die Probleme zu beheben.

Zahnbrücke und die Einsatzmöglichkeiten

Zahnbrücken kommen immer häufiger zum Einsatz. Sie gehören zum festsitzenden Ersatz. Im Gegensatz zum Zahnersatz durch Prothesen können sie nicht herausgenommen werden. Sie eignen sich nicht nur für kleine Lücken, sondern auch dann, wenn größere Gebisslücken geschlossen werden müssen.

Typischerweise schließen Zahnbrücken die Lücke zwischen zwei Zähnen, die in Regel als Brückenpfeiler genutzt werden. Allerdings können die Brücken als Zahnersatz nicht überall zum Einsatz kommen. Sie bedürfen starke und gesunde Zähne, damit stabile Fixierpunkte vorhanden sind. Sind jedoch die anliegenden Zähne bereits erkrankt oder an der Wurzel geschädigt, ist eine Zahnbrücke in der Regel keine Option. In diesen Fällen wird zumeist einen Implantat getragene Korne oder Implantat getragene Brücke vorgezogen, alternativ auch direkt eine Prothese.

Die Anfertigung von Zahnbrücken

Wer eine Brücke als Zahnersatz erhalten möchte, muss sich auf längere Behandlungszeiten einstellen. Die Brücken werden nicht direkt beim Zahnarzt angefertigt. Die Herstellung wird nach einem präzisen Abdruck, direkt in einem zahntechnischen Labor übernommen. Im Labor werden zwischen 2 – 5 Tage für die korrekte Erstellung benötigt. Die Zahntechniker kümmern sich auch um Farbe, Form und letztlich um die Größe der Zahnbrücke. Diese Details kann der Patient in der Behandlung individuell auswählen.

Grundlage ist dabei nicht nur der präzise Abdruck, sondern auch eine umfassende Untersuchung, meist mit einem bildgebenden Verfahren. Erst dann kann ein Behandlungsplan erstellt werden. Meistens muss der Zahnersatz im weiteren Termin zur Probe eingesetzt werden, damit weitere kleinere Korrekturen direkt in der Praxis vorgenommen werden können. Passt alles, wird der Zahnersatz bei Keramikverblendungen direkt auf das Gerüst gebrannt.

Das Einsetzen von Zahnersatz

Sind noch alte Amalgam Füllungen vorhanden, müssen diese fast immer mit einer anderen Füllung ersetzt werden. Vor dem Einsatz von Zahnbrücken, müssen alle Zähne entzündungsfrei sein. Die Voruntersuchung umfasst daher nicht nur die Zähne, sondern auch das Zahnfleisch und die Kieferknochen.

Sind keine stabilen Pfeilerzähne mehr vorhanden, auf die eine Zahnbrücke aufbauen kann, muss mit Zahnimplantaten im Kiefer gearbeitet werden. Die Zahnbrücke sitzt grundsätzlich immer fest zementiert auf den Nachbarzähnen (mindestens zwei Zähnen). Die Ankerzähne werden für den Zahnersatz geschliffen und mit einer zusätzlichen Krone versehen. Nun wird die Zahnbrücke mit einer speziellen Zementmischung fest auf den Pfeilerzähnen angebracht. Damit können auch mehrere fehlende Zähne einfach überbrückt werden. Mehr als zwei oder drei Zähne sollten aufgrund der Stabilität allerdings auch nicht überbrückt werden. Nach der Behandlung gliedert sich die Brücke natürlich in das Umfeld ein.

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Risiken

Generell sind Zahnbrücken als Zahnersatz frei von großen Risiken. Der Patient benötigt doch im Gegensatz zu anderen Ersatzmethoden mehr Zeit, um sich an den neuen Fremdkörper im Mund zu gewöhnen. Manchmal kommt es auch vor, dass der Nerv für kurze Zeit geschädigt ist. Das macht sich mit Schmerzen und einer Empfindlichkeit im Mund (bei Temperaturunterschieden) kurzfristig bemerkbar.

Wie lange hält eine Zahnbrücke?

Die Haltbarkeit von Zahnbrücken ist leider stark begrenzt und beträgt maximal 10 Jahre.

Das Material für den Zahnersatz

Die Zahnbrücke besteht aus einem Brückenkörper und aus der Anzahl der Zähne, die ersetzt werden sollen, sowie aus einem oder auch mehreren Brückengliedern. Die Standard-Zahnbrücke wird aus Edelstahl mit einem Keramikmantel angefertigt. Gegen Aufpreis besteht aber auch die Möglichkeit eine vollkeramische Brücke anzufertigen. In solchen Fällen wird zum Beispiel das Brückengerüst aus Zirkonkeramik gefräst und es danach mit einem Keramikmantel umfasst. Es besteht aber auch die Möglichkeit, die Brücke für den Zahnersatz komplett aus Keramik erstellen zu lassen.

Müssen Kosten gespart werden, kann die Zahnbrücke auch nur mit Kunststoff verblendet werden. Allerdings müssen solche Anfertigungen für den Zahnersatz nach wenigen Jahren bereits ergänzt oder angepasst werden. Kunststoff-Verblendungen eignen sich in der Regel nur für Provisorien, die auf längere Zeit zum Einsatz kommen sollen.

Empfohlen wird daher eine Zahnbrücke mit Keramikverblendung oder besser noch aus Vollkeramik. Diese passt sich auch farblich an die noch bestehenden Zähne an.

Achtung Allergiker:

Brücken aus Edelmetall sollten genau besprochen werden, da diese unter Umständen allergische Reaktionen hervorrufen können und somit für die meisten Allergiker nicht in Frage kommen.

Um festzustellen, welche Art von Brücke benötigt wird, wird der Zahnarzt mehrere Faktoren berücksichtigen.

  • Alter (Bei Kindern setzen Zahnärzte normalerweise keine Brücken ein)
  • Wie viele Zähne fehlen
  • Die Größe der Lücke
  • Der Zustand der Zähne neben der Lücke
  • Ob auf beiden Seiten der Lücke natürliche Zähne vorhanden sind
  • Die allgemeine Gesundheit der Zähne und des Zahnfleisches
  • Die persönlichen Vorlieben

Formen von Zahnbrücken

Neben den oben bereits beschriebenen unterschiedlichen Materialausführungen, gibt es auch verschiedene Arten von Zahnbrücken, die wir nachfolgend kurz ansprechen.

Schaltbrücke

Solle eine Lücke im Gebiss zwischen zwei Zähnen geschlossen werden, bezeichnet man das als eine Schaltbrücke. Dadurch wird das Wandern der anderen Zähne effektiv verhindert. Zugleich werden die Zahnreihen ästhetisch rekonstruiert.

Die Brückenanker werden auch den angrenzenden Zähne (zuvor werden sie überkront) aufgesetzt. Das Brückenglied, also das Mittelstück, dient zur Überbrückung der Lücke.

Freiendbrücken

Befindet sich die Lücke am Rande des Gebisses, können nur die letzten Zähne als Pfeiler für die Freiendbrücke dienen. Die Pfeiler sind damit die letzten Zähne der noch bestehenden Zahnreihe. Die Freiendbrücken werden auch gerne als Extensionsbrücke bezeichnet.

Teleskopbrücke

Fast immer sind Zahnbrücken festsitzend. Eine Ausnahme bietet jedoch eine Teleskopbrücke, die sogar teilweise wieder herausgenommen werden kann. Die Zahnlücke wird fest verschlossen, doch die eigentliche Prothese, die sich auf der Brücke befindet, kann herausgenommen werden.

Die Wahl auf eine Teleskopbrücke fällt immer dann, wenn nur noch wenige Zähne im Gebiss vorhanden sind. Können die Pfeilerzähne dem Druck nicht standhalten, ist die Teleskopvariante die beste Wahl. Durch die Herausnehmbarkeit, lässt sich die Mundhygiene nun ebenfalls einfacher durchführen.  Allerdings sind die Kosten, gegenüber den anderen Varianten, deutlich höher. Alleine die Anfertigung der Konstruktion benötigt weit aus mehr Zeit.

Marylandbrücke

Eine unzureichende Knochendichte, abgewinkelte Zahnwurzeln in der Region und das Alter des Patienten sind alles Faktoren, die darüber entscheiden können, dass eine Marylandbrücke die bessere Wahl ist. Eine Maryland-Brücke ist eine Art von dauerhaftem Zahnersatz, der einen fehlenden Zahn ersetzen kann. Das Konzept ähnelt dem einer typischen Zahnbrücke, bei der ein Prothesenzahn an den Zähnen auf beiden Seiten der Lücke befestigt wird, um ein nahtloses Lächeln zu schaffen. Es gibt jedoch einige wichtige Unterschiede, die zu beachten sind. Bei normalen Zahnbrücken muss unser Zahnarzt einen Teil des Zahnschmelzes der benachbarten Zähne entfernen, da die Restauration von einer Krone auf beiden Seiten getragen wird. Dieses Verfahren bietet zwar einen sicheren Ersatz für Ihren Zahn, erfordert aber auch die Entfernung von gesundem Zahnschmelz, wodurch die ansonsten intakten Zähne dauerhaft verändert werden. Maryland-Brücken hingegen bestehen aus einem Prothesenzahn mit dünnen Metallflügeln“ auf beiden Seiten. Diese Flügel werden auf die Rückseite der benachbarten Zähne geklebt, so dass der natürliche Zahnschmelz nicht weggebohrt werden muss.

Implantatbrücke

Fehlt mehr als ein Zahn im Gebiss, eignet sich eine Implantatbrücke als Zahnersatz. Dabei entfällt das aufwendige Beschleifen der Nachbarzähne. Sollte im Gebiss bereits eine komplette Zahnlosigkeit bestehen, bedarf es mindestens vier Implantaten, um eine stabile Fixierung zu erreichen. Die Verankerung erfolgt über einen chirurgischen Eingriff. Danach wird die Brücke auf den Implantaten fest verschraubt. Bezeichnet wird die Befestigung auf vier Implantaten als All-on-four Konzept. Ästhetisch ist die Implantatbrücke von echten Zähnen kaum zu unterscheiden. Sie ist sehr widerstandsfähig und ermöglicht einen festen Biss.

Vollkeramikbrücke

Die beste Wahl ist die Vollkeramikbrücke, die aber auch recht teuer ist. Sie ist dafür von einem natürlichen Zahn kaum zu unterscheiden und vor allem kaum temperaturanfällig. Besonders für Allergiker ist sie gut geeignet. Im Bereich der Seitenzähne werden bevorzug Vollkeramikbrücken eingesetzt, da  sie dem hohen Kaudruck widerstehen können und als besonders bruchsicher gelten. Eine Vollkeramikbrücke wird über das CAD/CAM Verfahren hergestellt.

Kompositbrücke

Für Menschen mit einem oder zwei fehlenden Zähnen, die nach einer einfachen und erschwinglichen Lösung für ihr Ersatzproblem suchen, ist eine Kompositbrücke oft die richtige Lösung. Sie wird in der Regel in einem Zahnarztbesuch angefertigt und eingesetzt, wobei ein Kompositmaterial (ein plastisches Zahnfüllungsmaterial) direkt in die fehlende Stelle eingebracht wird. Geduld ist eine Tugend und ein Kunststück, wenn ein fehlender Zahn mit einem Kompositmaterial wiederhergestellt werden soll. Darüber hinaus muss man bei dieser Brücke sehr vorsichtig sein, da die verwendeten Materialien abplatzen und sich lösen können. Ein verstärkter Draht oder ein Band, bekannt als Ribbond, kann verwendet werden, um einer Kompositbrücke mehr Festigkeit zu verleihen. Ähnlich wie Maryland-Brücken gelten Kompositbrücken als provisorisch und können von Menschen mit Parodontal Erkrankungen verwendet werden, die das Entfernen ihrer gefährdeten Zähne bis zum Schluss hinauszögern.

Verbundbrücken (auch als Hybridbrücke bezeichnet)

Verbundbrücken sind eine Kombination aus einem konventionellen Retainer an einem Ende und einem kunststoffgebundenen Retainer am anderen Ende des Brückenglieds. Indiziert, wenn einer der Pfeiler nur minimal restauriert ist und an dieser Stelle ein kunststoffgebundener Retainer verwendet wird, um die Zahnsubstanz zu erhalten.

Eine weitere Art sind Schwebebrücken (Spalbrücken), Dabei ist der Spalt allerdings nur 1 mm tief. Spaltbrücken sind jedoch nur schwer zu reinigen und werden daher kaum eingesetzt.

Klebebrücke

Die Klebebrücken bestehen aus einem Metallflügel, der auf die Rückseite des an die Lücke angrenzenden Pfeilerzahns geklebt wird und mit dem das Ersatz-Zwischenglied verbunden wird. Es muss eine Beurteilung vorgenommen werden, um sicherzustellen, dass ein geeignetes ästhetisches Ergebnis erzielt werden kann.

Der Vorteil ist, dass die Präparation nur eine geringe (oder manchmal gar keine) Reduzierung der Nachbarzähne erfordert. Da die Brücke auf einen benachbarten Zahn geklebt wird, kann sie sich nur selten lösen. In diesem Fall muss sie möglicherweise in regelmäßigen Abständen neu geklebt werden. Die Brücke wird mit einem Metallflügel am Zahn befestigt, der die Brücke in Position hält. Unter bestimmten Umständen können auch Klebebrücken aus Porzellan verwendet werden, die zwar recht sperrig sein können, aber im Vergleich zu den Metallflügeln ein besseres Aussehen bieten.

Was übernimmt die Krankenkasse?

Je nach gewählter Versorgungsart, beteiligt sich die Krankenkasse an den Kosten. Bei der Regelversorgung werden etwa 40 Prozent der anfallenden Kosten übernommen. Eine Ausnahme bilden Geringverdiener, bei denen die gesetzliche Krankenversicherung häufig die vollen Kosten übernimmt. Eine Einzelzahnbrücke kostet zwischen 750 – 900 Euro. Interessant ist dabei, dass der Festzuschuss auch dann bezahlt wird, wenn der Zahnersatz über die Regelversorgung hinausgehen soll, wie das bei Keramik-Zahnbrücken der Fall ist.

 

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