Zahnpflege bei Karies

Karies kommt nicht einfach so

Das Leben bietet so viele Speisen, denen wir leicht verfallen. Doch alles hat immer zwei Seiten. Wenn die Säure von den Speisen erst einmal auf die harte Oberfläche des Zahns trifft, wird jedes Mal der Zahnschmelz angegriffen. Nun kommt es auf unsere Mundhygiene an. Ist diese unzureichend, bildet sich nach und nach ein Zahnbelag. Der klebrige Belag, auch als Plaque bezeichnet, enthält Keine, die sich nur zu gerne von den zuckerhaltigen Lebensmitteln ernähren. Karies entsteht durch eben jenen Verdauungsprozess, der zu Säuren führt, die unsere Zahnoberfläche angreifen. Nun ist es eigentlich nur noch eine kurze Zeit, bis die ersten Vertiefungen und Löcher entstehen. Karies ist da.

Risikofaktoren für Karies

  • Getränke und Lebensmittel mit hohem Zucker-
    und/oder Säureanteil
  • Viele Mahlzeiten/Snacks am Tag

Zieht sich das Zahnfleisch erst zurück, sammelt sich Plaque auch an den Zahnwurzeln an. Diese gelten als besonders sensibel, da sie nicht durch Zahnschmelz geschützt sind. Für Karies der ideale Nährboden.

Verschiedene Arten von Karies

Karies beginnt mit der Bildung von Zahnbelag auf der äußersten Schicht der Zähne. Obwohl der Zahnschmelz das härteste Gewebe im menschlichen Körper ist, wird er durch die Säuren im Zahnbelag allmählich geschädigt.

Je nach Ort und Ausprägung der Schädigung unterscheidet die Zahnmedizin zwischen verschiedenen Arten von Karies. Diese Schäden können sowohl an Milchzähnen als auch an bleibenden Zähnen bei Kindern und Erwachsenen auftreten. Es ist wichtig zu wissen, um welche Art von Karies es sich handelt, um die am besten geeignete Behandlung anwenden zu können.

Kronen-Karies

Unter Kronen-Karies versteht man den Abbau des Zahnschmelzes im sichtbaren Bereich des Zahns, d. h. im Bereich oberhalb des Zahnfleischs. Sie tritt häufiger bei jungen Menschen und Kindern auf und betrifft vor allem die Backenzähne. Im Frühstadium macht sich die Kronenkaries durch eine gelbliche Verfärbung des Zahns bemerkbar. In einem fortgeschrittenen Stadium wird der Schaden deutlicher, mit der typischen dunklen Farbe der Karies und anderen charakteristischen Anzeichen.

Wurzel-Karies

Der Zahnwurzel fehlt die Schmelzschicht, die sie nach außen hin schützt. Anstelle dieses harten Gewebes fungiert das Zahnfleisch als Schutzschild, das die verschiedenen Arten von Schäden verhindert, die an diesem empfindlicheren Gewebe auftreten können. Wenn jedoch das Zahnfleisch zurückgeht, kann die Zahnwurzel freigelegt werden, so dass das Dentin der Wirkung von Zahnbelag ausgesetzt ist. Wenn Bakterien diesen Bereich schädigen, spricht man von Wurzelkaries, die eine der Hauptursachen für Zahnverlust ist.

Fissuren-Karies

In den kleinen Fissuren, die für die Anatomie des Zahnschmelzes typisch sind, können sich die im Zahnbelag enthaltenen pathogenen Bakterien leicht ansiedeln und nach und nach die Struktur des Zahnschmelzes angreifen. Dies wird als Fissurenkaries bezeichnet. Mit Fissur sind die Grübchen in dem Kauflächenrelief der Seitenzähne bezeichnet. Diese Art von Karies tritt auch an den Backenzähnen und den Molaren auf, vor allem bei jungen Menschen, die sich nicht um ihre tägliche Zahnhygiene kümmern.

Interdentale-Karies

Die Zahnzwischenräume sind die großen vergessenen Bereiche der Zahnreinigung. Diese Lücken zwischen den Zähnen, in denen normalerweise Speisereste verbleiben, sind die Hauptreservoirs für Zahnbelag, in denen häufig Interdental-Karies auftritt. Die Verwendung von Interdentalbürsten und Zahnseide sind das beste Mittel, um Speisereste und Plaque zu entfernen, die sich dort ansammeln, wo die Zahnbürste nicht hinkommt. Wenn eine Karies zwischen zwei Zähnen auftritt, kann sie nur durch einen Besuch beim Zahnarzt entdeckt werden. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, neben anderen Tipps zur Vorbeugung von Interdental-Karies auch auf äußerste Hygiene zu achten.

Frei von Karies bleiben

Irgendwann hat jeder einmal mit Karies zu tun. Dennoch gibt es einige Ansatzpunkte, um Karies vorzubeugen. Es gibt unterschiedliche Faktoren, die die Entstehung von Karies beeinfluss können. Da sind zunächst unsere Essgewohnheiten. Hier kommt es vor allem auf die Menge an Zucker an, die im Essen vorhanden ist. Daraus resultierend auf die Anzahl der Bakterien und die eigentliche Zeit, in der unsere Zähne der Säure ausgesetzt sind. Auch auf kohlenhydrathaltige Lebensmittel sollte verzichtet werden. Diese liefern den Bakterien mehr Energie, um sich weiter ausbreiten zu können.

  • Weniger Süßigkeiten
  • Softdrinks, Fruchtsäfte reduzieren
  • Weniger saure und zuckerhaltige Lebensmittel essen

Auch die Struktur der Zähne, ob Vertiefungen und Spalten bestehen, kann mit entscheidend sein. Eine gute Zahnpflege bei Karies ist damit das wichtigste Mittel. Besonders die Plätze, die mit Zahnseide und der Zahnbürste nur schwer oder kaum erreichbar sind, sollten im Fokus stehen.

Leitungswasser als Pluspunkt

Nicht jeder trinkt Leitungswasser. Häufig besteht Sorge um die Qualität und um den Chloranteil, der besonders im Sommer dramatisch zunimmt. Aber Leitungswasser hat gegenüber Mineralwasser einen enormen Vorteil: Es ist mit Fluorid angereichert und genau dadurch wird die Mundgesundheit gefördert. Der Zahnschmelz wird durch Leitungswasser vor Plaque geschützt. Alternativ, wenn nicht das Wasser aus dem Hahn trinken möchte, besteht auch die Möglichkeit auf Mineralwasser mit Fluorid-Anteil zurückzugreifen.

Speichelfluss anregen

Einfach nach jeder Mahlzeit einen zuckerfreien Kaugummi kauen!

Eine gute Zahnpflege bei Karies besteht also nicht rein aus Bürste und Zahncreme, sondern auch aus vielen anderen Details, die zusammen eine Einheit bilden und damit einen effektiven Schutz. Auch viel Trinken (Mineralwasser, Tee) kann helfen, da hierdurch die Speichelproduktion angeregt wird. Speichel ist ein natürlicher Schutz, der Mineralien enthält und die Zahnoberfläche schützt und zugleich stärkt.

Einfacher Schutz gegen Karies:

  • Nach jeder Mahnzeit Zähne putzen
  • Zahnseide anwenden
  • Zucker- und säurehaltige Lebensmittel meiden/reduzieren
  • Viel Trinken (Wasser mit Fluorid)
  • Calcium zu sich nehmen (stärkt die Zahnoberfläche)
  • Zahncreme und Mundwasser mit Fluorid
  • Kontrolluntersuchungen
  • Professionelle Reinigung

Neben der Zahnpflege bei Karies gibt es zwei weitere Punkte, die sich als guter Schutz erwiesen haben. So ist es hilfreich, mindestens zweimal im Jahr zum Zahnarzt zu gehen. Dabei kann in Kombination eine Kontrolluntersuchung und eine professionelle Reinigung durchgeführt werden.

Warum Fluorid so wichtig ist

Geht es um die richtige Zahnpflege bei Karies, gehört Fluorid in die Zahncreme und in das Mundwasser. Bakterien vermehren sich zügig und greifen das Zahnfleisch an. Mit Fluorid kann das verhindert beziehungsweise reduziert werden. Die Substanz verhindert das weitere Wachstum der Bakterien und macht zugleich den Zahnschmelz wesentlich unempfindlicher gegen Mikroorganismen und Säuren.

Was sind Fluoride?

Fluoride entstehen aus dem gasförmigen Fluor, das mit anderen chemischen Stoffen eine Verbindung eingeht. Dadurch verliert Fluor auch seine toxische Verbindung und kann für die Zahnpaste verwendet werden. Wir finden es aber auch zum Beispiel in Salz (siehe fluoridhaltiges Speisesalz) oder als Spurenelemente in Trinkwasser oder im schwarzen Tee.

Allerdings kommt es auch immer auf den Anteil an. Bei einer langjährigen Überdosierung kann die Substanz zu weißen Flecken auf den Zähnen führen und im schlimmsten Fall sogar zu Zahnverfall und einer Deformation des Skeletts. Wer sich unsicher ist, sollte am besten den Zahnarzt befragen. Eine Überdosierung ist heute allerdings mehr als unwahrscheinlich.

Bei der richtigen Zahnpflege bei Karies mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta, gelangt die Substanz auf die Zähne, wo sie einen Schutzfilm bildet. Praktisch eine Art Deckschickt aus Kalziumflorid. Essen wir nun, wird die Säure durch die Deckschicht neutralisiert. Die Mineralien bleiben also direkt im Zahnschmelz.

Auch für Babys und Kleinkinder gibt es bereits Zahncreme mit Fluorid, alternativ können auch Vitamin-D-Fluoretten gereicht werden.

Karies nur mit Fluorid bekämpfen?

Ist das möglich? Tatsächlich ist es so, dass ein regelmäßiges Putzen mit einer fluoridhaltigen Zahnpaste Karies zurückbildet. Der Zahnschmelz kann sich dabei selbst heilen. Er kombiniert die Mineralien aus dem Speichel mit dem Fluorid aus der Zahncreme und baut so einen Schutz gegen Karies auf.

Wie der Verfall bei Karies verläuft

Der Zahnverfall ist im Grunde ein schleichender Prozess, der dadurch beginnt, das die Säuren die Zahnoberfläche angreifen.  Der Zerfall beginnt mit einem matten Fleck auf der Zahnoberfläche. Hier kann nicht eine gute Zahncreme mit Fluorid helfen. Zahnseide nicht vergessen.

Im weiteren Verlauf dringt Karies durch die Zahnoberfläche. Nach und nach erreicht sie die weiche Schicht des Zahns. Es entsteht dabei ein immer größer werdendes Loch. Wird das Loch im Zahn nicht gefüllt, dringt Karies weiter tief in den Zahn ein und kann zu großen Problemen führen, die sich unter Umständen auch auf die allgemeine Gesundheit auswirken.

Hausmittel gegen Karies

Natürlich gibt es auch Hausmittel , die gegen Karies helfen sollen. Bei der Anwendung gilt jedoch immer eine gewisse Vorsicht. Eine Salzlösung ist hierbei die vielleicht beste Möglichkeit. Ein Teelöffel Salz wird in einem Glas Wasser verrührt und die Mundhöhle damit ausgespült. Besonders interessant sind antibakterielle Hausmittel gegen Karies. Diese wirken vorbeugend und können bereits angegriffene Zähne remineralisieren. Allerdings können damit bestehende Löcher nicht beseitigt werden!

Neben einer Salzlösung kommen folgende Hausmittel gegen Karies in Frage.

Öl Ziehen

Genutzt werden kann Kokos- oder Olivenöl. Am besten einen Esslöffel anwenden um im Mund für ca. 20 Minuten ziehen lassen. Danach alles wieder ausspucken.

Süßholz

Besonders beliebt sind auch Süßholzwurzeln. Einfach drauf kauen und das Wachstum der Bakterien wird verlangsamt.

Knoblauch

Entweder direkt auf einer Knoblauchzehe kauen oder alternativ eine Mundspülung (Wasser + zerdrückte Knoblauchzehe) zubereiten. Wer damit regelmäßig spült, hat ein effektives Hausmittel gegen Karies.

Neemblätter (oder -Rinde)

Sehr beliebt sind auch Neemblätter bzw. die Neemrinde. Das Kauen auf der Rinde oder einem Neemblatt hat eine antibakterielle Wirkung und kann so gegen Karies vorbeugend wirken.

Teebaumöl

Teebaumöl ist entzündungshemmend. Einfach das Zahnfleisch für ein paar Minuten mit dem Öl massieren und danach wieder gut ausspülen.

Schnelle Hausmittel gegen Schmerzen

Es geht aber nicht nur um die Vorbeugung bei einem Hausmittel gegen Karies. Ist der Zahn bereits geschädigt, gibt es folgende Möglichkeiten, um Schmerzen zu lindern.

  • Salbeitee
  • Gewürznelke
  • Zwiebeln

Kariesbehandlung beim Zahnarzt

Hausmittel und Zahncreme mit Fluorid kann nur dann gegen Karies helfen, wenn der Zahn noch nicht zu zerfallen ist nun noch keine Löcher bestehen. Im Anfangsstadium setzt der Zahnarzt auf minimal invasive Methoden. So werden zum Beispiel poröse Stellen mit flüssigem Kunststoff aufgefüllt. Dieser härtet aus und blockiert die Bakterien.

Sind bereits Löcher vorhanden und der Zahn noch zu retten, erfolgt eine Füllung, wobei die Behandlung zwischen 10 – 20 Minuten dauern kann.

Fazit

Wer im Vorfeld bereits auf die richtige Zahnpflege setzt und auch die anderen Punkte beachtet, kann Karies im Anfangsstadium zurückdrängen und gleichzeitig einem erneuten Befall vorbeugen. Wichtig dazu sind: Richtige Zahnbürste, Zahnpaste mit Fluorid, Mundwasser mit Fluorid und 2 Minuten Zeit pro Reinigung, die nach jeder Mahlzeit erfolgen sollte.

Mit einfachen täglichen Hygiene- und Zahnpflegegewohnheiten ist es möglich, Karies vorzubeugen oder die Wirkung von Zahnbehandlungen zu verbessern, um einen gesünderen und schöneren Mund zu erhalten.

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