Aufbau des Zahns – Zahnaufbau

Da alle menschlichen Zähne gleich aufgebaut sind, ist es egal, ob es sich um einen Backenzahn, einen Eck- oder einen Schneidezahn handelt. Ein typischer Erwachsener hat 32 Zähne, Kinder haben 20. Auch wenn unsere Zähne unterschiedlich geformt sind, bestehen sie alle aus denselben anatomischen Teilen und Schichten. Je besser wir die verschiedenen Teile eines Zahns verstehen, desto einfacher wird es für uns sein zu verstehen, worüber unser Zahnarzt bei seinen Untersuchung spricht! Also sehen wir uns die Zähne und den Zahnaufbau einmal näher an, blicken wir dazu zunächst auf die Zahnkrone.

Aufbau des Zahns – Die Zahnkrone

Der Name Zahnkrone ist vielleicht ein wenig irreführend, könnte man doch meinen, es würde sich um eine Art Kappe handeln, mit der unsere Zähne bedeckt werden. Tatsächlich ist die Zahnkrone aber ein wichtiger anatomischer Teil. Sie ist letztlich der weiße Teil des Zahns, der gut sichtbar über den Zahnfleischrand ragt. Überzogen ist die Krone dabei mit Zahnschmelz. Einen kleinen Unterschied gibt es jedoch. Je nachdem, um welchen Zahn es sich handelt, kann die Krone unterschiedlich geformt sein. Einige Zahnkronen eignen sich am besten zum Zubeißen und Schneiden von Lebensmitteln, während andere dazu dienen, die Nahrung für die Verdauung besser zu zerkleinern.

Die hinteren Zähne, wie die Backenzähne und die Vorbackenzähne, haben oben spitze Höcker mit schmalen Rillen und Spalten zwischen ihnen, die sich über die Kauflächen erstrecken. Ein kleiner Nachteil hat dieser Aufbau allerdings. In den Zahnzwischenräumen sammeln sich leicht Speisereste an, wodurch sie anfälliger für Karies werden. Kommen wir nun zur Wurzel.

Die Zahnwurzel

Die Zahnwurzel beginnt dort, wo die Zahnkrone ausläuft, in der Nähe des Zahnfleischsaums. Manche Zähne haben nur eine Wurzel, andere haben zwei oder drei. Die Wurzel verläuft in der Regel gerade, kann auch eine leichte Krümmung aufweisen. Einige sind sogar wie eine Art Haken gebogen, was die Behandlung beim Zahnarzt (Zahnentfernung) erschweren kann. Apex nennt sich die Spitze, ein zahnmedizinsicher Fachbegriff aus dem Lateinischen. An der Spitze verläuft die Öffnung für die Nerven- und Blutgefäße.

Der Zahnschmelz

Ganz wichtig beim Zahnaufbau ist natürlich der Zahnschmelz, der die Krone bedeckt. Dabei läuft er spitz, entlang des Zahnfleischsaums zu. Im menschlichen Körper ist der Zahnschmelz die härteste Substanz. Noch härter als unsere Knochen. Unter dem Zahnschmelz befindet sich die Dentin Schicht, die erst sichtbar wird, wenn der Schmelz sich abnutzt oder abplatzt.

Wird ein Hohlraum im Zahn entdeckt, sollte dieser frühzeitig entfernt werden, bevor er in die Dentin-Schicht eindringt. Denn im Gegenteil zum Schmelz, ist Dentin weniger widerstandsfähig.

Zahnaufbau – Dentin

Der größte Teil am Zahn ist das Dentin, welches sich unter dem Zahnschmelz befindet und praktisch die gesamte Zahnwurzel umfasst. Liegt es frei, kann das auch Auswirkungen auf unsere allgemeine Gesundheit haben. Während der Zahnschmelz sich als äußert widerstandsfähig erweist, können im Dentin Bakterien, Säuren und Karies viel schneller eindringen. Kommt es zudem direkt mit heißen oder kalten Speisen in Berührung, erweisen sich die Zähne als sehr empfindlich. Das gilt auch bei Berührungen mit der Zahnbürste.

Farblich lässt sich das Dentin in Gelb oder Braun einteilen. Milchzähne enthalten viel weniger Dentin und haben mehr Zahnschmelz als Erwachsenenzähne, daher sehen diese Zähne in der Regel viel weißer aus als bleibende Zähne. Der Farbunterschied ist aber kaum wahrzunehmen.

Der Zahn Nerv

Eigentlich kann jeder Zahn als ein lebendiges Organ in unserem Körper beschrieben werden. Jeder Zahn verfügt über einen Nerv (auch Pulpa genannt) und eine direkte Blutversorgung, mit der er ernährt wird. Der Nerv verläuft beim Zahn von der Mitter der Zahnkrone, direkt durch die Wurzeln, bis nach unten. Entzündet sich der Zahn Nerv, kann ein Abszess nahe der Zahnwurzelspitze entstehen. Die Flüssigkeit, die sich durch die  Schwellung entsteht, fließt durch den Boden der Wurzel ab.

Kommt es zu einer Wurzelbehandlung, wird beim Zahnarzt das Nervengewebe entfernt und der zurückbleibende Kanal gereinigt und danach verschlossen. So soll verhindert werden, das es im inneren des Zahns erneut zu einer Infizierung kommt. Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch, dass der Zahn nicht mehr lebt und nun vermutlich eine künstliche Krone benötigt wird, um ihn weiterhin zu schützen.

Zement im Zahnaufbau

Beim Zement handelt es sich um eine sehr dünne Schicht, die die Außenfläche des Dentins an den Zahnwurzeln bedeckt. Ohne Mikroskop kann diese Schicht  nicht einmal wahrgenommen werden. Das Zement bietet eine Oberfläche, an der kleinen dehnbaren Bänder befestigt sind, die sogenannte Wurzelhaut.

Die Wurzelhaut

Die Zahnwurzelhaut (auch im Englischen als PDL, periodeontal ligament) bezeichnet, ist mit Tausenden von dehnbaren Bändern bedeckt, die mikroskopisch klein sind. Sie verbinden die Zahnwurzel mit dem Zahnfleisch und dem Knochen. Die Bänder können sich ziehen, dehnen und sogar gequetscht werden. Wer einen Schlag auf den Mund bekommt, wird bemerken, dass die Zahnwurzelhaut für einige Tage etwas wund ist. Diese Zeit wird benötigt, um sich wieder zu straffen.

Die Schmelz Grenze – SZG –

Die Zement-Schmelz-Grenze ist praktisch die Grenzlinie zwischen dem Wurzelzement und dem Zahnschmelz. Dieser Bereich wird auch gerne als Zahnhals bezeichnet. Sie verläuft in Etwa bei den Eckzähnen, Schneidezähnen und Prämolaren (kleine Backenzähne, hinter den Schneidezähnen) parallel zu dem sogenannten Zahnäquator (eine gedachte Linie auf der Krone, die den größten Umfang des Zahns markiert). Normalerweise sollte die SZG leicht vom Zahnfleisch bedeckt sein. Wenn sich das Zahnfleisch jedoch ein wenig zurückzieht, können wir einen sichtbaren Rand sehen, an dem die Krone ausläuft.

Alveolar Knochen

Er ist zwar technisch gesehen kein Teil des Zahns, aber er ist die anatomische Struktur unmittelbar um die Zahnwurzel herum, die den Zahn an seinem Platz hält. Wenn jemand an einer aktiven Zahnfleischerkrankung mit Taschen um die Zahnwurzel herum leidet, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass der Knochen in diesen Bereichen ebenfalls schrumpft. Je weniger Knochen vorhanden ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Zahn herausfällt

Zustand mittels Röntgenbilder

Bei normalen Behandlungen nutzt der Zahnarzt seine spezielle Lampe, einen Spiegel und andere Gerätschaften. Damit ist seine Sicht aber eingeschränkt. Das gilt besonders für den Zahnaufbau. So kann er zum Beispiel nie über den Zahnschmelz und die Krone hinaus sehen. Mit Röntgenbildern kann der Zahnarzt zwischen den Zähnen, um die Wurzeln herum und im Dentin sehen und sogar die Knochenunterstützung beurteilen.

Das Problem ist aber, dass diese Leistung, das Röntgen, eine reine Privatleistung ist und in der gesetzlichen Krankenkasse nur einmal pro Jahr von der Kasse übernommen wird. Weitere Röntgentermine müssen selbst bezahlt werden (ca. um die 50 – 100 Euro). Alternativ besteht noch das digitale 3D-Röntgen (DTV), das aber von der gesetzlichen Kasse nicht übernommen wird. Die Kosten für ein DTV-Röntgen beim Zahnarzt liegen zwischen 150 – 300 Euro.

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Mundhygiene das A und O

Damit der Zahnaufbau lange gesund bleibt, ist die eigene Mundhygiene das A und O. Dazu gehört nicht nur die Zahnbürste -oder besser noch eine elektrische Zahnbürste- sondern auch das richtige Handling und zum Beispiel Zahnseide. Jeder sollte einmal mit dem Zahnarzt direkt über das Zähneputzen sprechen. Viele sind danach entsetzt, welche Fehler sie bisher gemacht haben. Jeder einzelne Fehler kann die Zahngesundheit kosten und den Zahnaufbau nachhaltig schädigen.

Auch eine gute Zahnpaste in Kombination mit einem guten Mundwasser, beides mit Fluorid und antibakteriell, helfen bei der täglichen Hygiene, die mindestens zweimal am Tag erfolgen sollte.- Besser noch, nach jeder Mahlzeit. 2 Minuten pro Reinigung gelten dabei als Maßstab.

Künstliche Krone zur Zahnrettung

Um die Sensibilität unserer Zähne einmal anschaulich zu verdeutlichen, werfen wir den Blick auf eine Krone und die Möglichkeit zur Widerherstellung eines bereits beschädigten oder eines kariösen Zahns. Der Zahnaufbau ist bereits nachhaltig geschädigt. In vielen Fällen kann eine Krone einen Zahn retten und verhindern, dass er extrahiert und ersetzt werden muss. Damit eine Krone eingesetzt werden kann, muss jedoch genügend Zahnsubstanz vorhanden sein, um sie anzubringen.

Eine Krone kann aus Porzellan, Metall oder einer Kombination aus beidem bestehen. Porzellan ist dem Zahnschmelz am ähnlichsten und sorgt für ein natürliches Aussehen. Sie kann so angefertigt werden, dass sie in Farbe und Form zu Ihren anderen Zähnen passt. Der größte Vorteil einer Zahnkrone besteht darin, dass die natürliche Zahnwurzel an ihrem Platz bleibt. Der erste Schritt zur Vorbereitung eines Zahns für eine Krone ist die Anfertigung von Abdrücken des vorhandenen Zahns. Karies wird entfernt und der Zahnschmelz wird abgeschliffen, um Platz für die Krone zu schaffen. Dann werden erneut Abdrücke genommen, um die Krone anzufertigen.

In manchen Fällen ist nicht mehr genügend Zahnschmelz vorhanden, um die Krone darauf zu befestigen. Im Durchschnitt müssen mindestens 2 Millimeter Zahnschmelz oder ¼ des Zahns übrig bleiben, um eine Krone einsetzen zu können. Wenn nicht genügend Zahnschmelz vorhanden ist, besteht eine mögliche Lösung in der Kronenverlängerung, einem Verfahren, bei dem mehr Zahnmaterial freigelegt wird. Dabei kann ein Teil des Zahnfleischs entfernt werden, um Platz für die Krone zu schaffen.

Wenn nicht genügend Zahnsubstanz für eine Krone vorhanden ist, muss der Zahn möglicherweise gezogen und durch eine Prothese ersetzt werden. Der Zahnaufbau sollte daher jeden Tag durch eine gründliche Mundhygiene geschützt werden.