Zahnschmerzen

Wer kennt das nicht.- Zahnschmerzen. Beim Essen oder Trinken ist plötzlich ein leichtes Ziehen oder sogar ein stechender Schmerz in den Zähnen zu spüren.

Besonders gerne treten Zahnschmerzen nach dem Essen auf. Meist stecken noch Speisereste zwischen den Zähnen. In solchen Fällen hilft es, den Mund einfach gründlich auszuspülen und Zahnseide zu nutzen, mit denen die Zahnschmerzen gelindert werden können. Doch nicht immer ist Abhilfe so einfach. Grundsätzlich liegt das Problem tiefer. Dabei kann es sich, um die bereits chronischen Zahnschmerzen handeln, empfindliche Zähne und Zahnschmelz, aber auch andere Probleme. Kommt es häufiger zu einem stechenden Schmerz oder einem Ziehen, empfiehlt sich -schon allein aus Vorsorge- der Besuch beim Zahnarzt.

Symptome bei Zahnschmerzen

Die wohl häufigste Empfindung bei Zahnschmerzen ist das starke Schmerzgefühl. Hält es über längere Zeit an, kann es einen regelrecht verrückt machen. Ein klarer Gedanke ist dabei kaum noch zu fassen. Der Schmerz verstärkt sich besonders beim Essen oder Trinken. Auch ein Berühren des Zahnes kann zu einem starken Schmerzempfinden führen. Vielfach wird der Schmerz durch einen abgebrochenen oder langsam verfaulenden Zahn ausgelöst.

Schmerzen mit Fieber

Nicht selten werden Zahnschmerzen mit einem Fiebergefühl begleitet, wobei die Körpertemperatur schnell auf 38 Grad C. oder höher steigt. Meistens handelt es sich dabei um ein Indiz für eine bakterielle oder virale Infektion. Es sollte umgehend ein Besuch beim Zahnarzt erfolgen.

Das Zahnfleisch ist geschwollen

Ein besonders häufiges Symptom bei Zahnschmerzen ist das geschwollene Zahnfleisch. Ein Blick in den Spiegel zeigt, dass es gerötet und vermutlich auch entzündet ist. Begleitet durch ein Schwellungsgefühl am Kiefer.

Ursachen für Zahnschmerzen

Die eigentlichen Ursachen können sehr vielseitig sein, in der Regel lassen sich diese aber auf häufige Auslöser einschränken.

Zahnabszess besonders häufig

Bei einem Zahnabszess spürt der Betroffene einen fast pulsierenden Schmerz, der in manchen Fällen kaum nachlassen will. Die Schmerzen übertragen sich auch in den Nacken und Kiefer. Manche berichten auch davon, dass der ganze Körper davon durchzogen wird und das dadurch in der Nacht kein Schlaf möglich sei. Begleitet werden kann das durch Symptome wie Fiebergefühl, anschwellen des Zahnfleisches oder der Lymphknoten.

Die eigentliche Ursache bei einem Zahnabszess liegt zumeist in der Zahnpulpa (Nerven und Blutgefäße eines Zahns). Wird die Zahnpulpa beschädigt oder entzündet, kommt es recht schnell (häufig zu heftigen) Schmerzen. Wir raten in solchen Fällen zum umgehenden Besuch beim Zahnarzt.

Volkskrankheit Karies

Karies hatte schon jeder einmal. Und Karies ist wohl der häufigste Grund für Zahnschmerzen. Dabei ist der Zahnschmelz beschädigt, wodurch die Zähne empfindlicher sind und bei äußeren Einwirkungen (auch Essen, Trinken) mit einem Schmerzsignal reagieren. Bei Karies sollte ebenfalls ein Zahnarzt aufgesucht werden.

Karies ist aber häufig schon im Vorfeld vermeidbar. Der Entstehungsprozess kann, wird er früh genug erkannt, umgekehrt werden. Das Ergebnis von Karies sind am Ende Löcher in den Zähnen. Dabei wird der Zahnschmerz von den Säuren der Bakterien angegriffen. Es bilden sich zunächst Vertiefungen, später dann Löcher. Ganz wichtig: Karies ist nicht nur ein Problem bei Kindern, sondern in gleicher Anzahl auch bei Erwachsenen zu finden.

Zähne sind empfindlich

Der Schmerz, meistens stechend, ist beim Essen oder Trinken zu spüren. In vielen Fällen liegt es an empfindlichen Zähnen. Die Ursachen dafür können unterschiedlich sein. So können zum Beispiel säurehaltige Getränke und Speisen zu einer Zahnerosion führen. Ein hilfreicher Ansatz sind spezielle Zahncremes mit Erosionsschutz und Sensitiv-Produkte. Grundsätzlich sollte aber auch bei empfindlichen Zähnen der Zahnarzt zeitnah aufgesucht werden. Ist der Zahnschmelz erst einmal weg, helfen auch keine sensitiven Produkte weiter.

Sind die Zahnschmerzen aber auch ohne Zunahme von Flüssigkeiten zu spüren, kann das unter Umständen auf ein Problem mit einer Füllung hindeuten.

Kaputte Zähne

Zähne, die gesplittet oder abgebrochen sind, sorgen ebenfalls für Schmerzen und können zu weiteren Problemen führen.

Das Zahnfleisch ist entzündet

Hierbei liegt die Ursache meistens an einer Zahnfleischerkrankung, die als Gingivitis bezeichnet wird. Diese wird sich nicht nur auf die Zähne und Mundgesundheit aus, sondern auf das gesamte Wohlbefinden. Plaque tritt vermehrt auf und zerstört nach und nach das Gewebe rund um die Zähne. Dabei kommt es zu Entzündungen und Schwellungen. Wird Gingivitis nicht behandelt, kann daraus eine schwerwiegende Zahnfleischerkrankung werden (Paradontitis), die mit einem Zahnverlust einhergeht. Zahnschmerzen sind bei Gingivitis in der Regel nicht so häufig zu spüren, dafür aber Entzündungen und Schwellungen, sowie Zahnfleischbluten. Meistens macht sich die Zahnfleischerkrankung auch durch Mundgeruch und einen unangenehmen Geschmack im Mund bemerkbar. Immer mehr Bakterien lagern sich an den Zähnen ab, wodurch unangenehme Gerüche entstehen.

Zähneknirschen kann nerven

Aber nicht nur das. Das Zähneknirschen (Fachsprachlich Bruxismus) kann sowohl Zahnschmerzen, als auch Kopfschmerzen verursachen. Wer also nach dem Aufwachen sowohl an Kopfschmerzen, als auch an Kieferschmerzen leidet, sollte sich dahingehend untersuchen lassen. Bruxismus hat in den letzten 10 Jahren deutlich zugenommen und sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden.

Hausmittel gegen Zahnschmerzen

Vorweg sei gesagt, dass es zahlreiche Hausmittel gibt. Im Internet kursieren umfangreiche Tipps, um damit die Schmerzen zu besiegen oder zumindest zu lindern. Generell raten wir jedoch zur Vorsicht. Hausmittel sollten immer vorsichtig angewandt werden und vor regelmäßiger Verwendung getestet werden. Jeder kann anders reagieren.

Einige der spannendsten Mittel zur einfachen Anwendung haben wir einmal zusammengefasst (ohne Gewähr).

Öl gegen Schmerzen am Zahn

Besonders beliebt als Hausmittel gegen Zahnschmerzen ist Nelkenöl (enthält Eugenol) und dient als sogenanntes natürliches Antiseptikum. Es wird empfohlen, Nelkenöl mittels einem Wattebausch auf die Zähne aufzutragen. Dadurch sollen Schmerzen aber auch Entzündungen gelindert werden.

Alternativ kann auch Lavendelöl genutzt werden, wobei drei Tropfen mit Wasser gemischt werden.

Gewürznelken

Als Hausmittel gegen Zahnschmerzen sollen auch Gewürznelken wahre Wunder bewirken. Sie werden direkt auf den Zahn gelegt. Nun wird gekaut, um eine betäubende Wirkung zu erreichen. Abschließend kann der Mund mit einem Nelken Aufguss ausgespült werden.

Wirsingblätter gegen Entzündung

Eine interessante Alternative sind scheinbar auch frische Wirsingblätter, die in ein feuchtes Leinentuch eingelegt und gegen die Wange gehalten werden. Nach etwas 20 – 30 Minuten setzt eine schmerzmildernde Wirkung ein,

Salzwasser zur Abhilfe

Besonders bei Karies und allgemeinen Zahnschmerzen soll eine Salzwasserspülung als Desinfektionsmittel dienen. Gleich zwei Vorteile ergeben sich daraus. Zu einem wird der Mund desinfiziert (hilfreich gegen Entzündungen) und zum anderen werden auch die tief sitzenden Speisereste gelöst. Kombiniert werden sollte eine Salzwasserspülung immer mit einem guten Mundwasser.

Es wird empfohlen einen Teelöffel Salz in einem Glas Wasser (teilweise auch lauwarmes Wasser) aufzulösen. Alternativ kann das Salzwasser auch direkt mit einer Zahnbürste einmassiert werden.

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Kamille als Mundwasser

Kamille ist ebenso wie Salzwasser desinfizierend und wirkt zugleich beruhigend. Schmerzen können dadurch gelindert werden.  Als Hausmittel kann einfach Kamille Tee genutzt werden. Alternativ zum Gurgeln mit Kamille, kann auch Salbei genutzt werden.

Apfelessig als Multitalent

Es ist nicht jedermanns Geschmack, doch Apfelessig ist und bleibt einfach ein Multitalent. Sowohl der Speichel wird angeregt, als auch Entzündungen gehemmt. Apfelessig wirkt zudem antibakteriell.

Für ein schnelles Hausmittel gegen Zahnschmerzen werden einfach zwei Teelöffel Essig mit einem Glas Wasser gemischt. Etwas 30 Minuten vor  dem Zähneputzen damit gurgeln.

Alternativen sind auch Ingwertee oder Lavendel, als Tee, der mehrmals -über den Tag verteilt- getrunken werden kann.

Knoblauch für die Mutigen

Sicherlich ist Knoblauch gewöhnungsbedürftig. Aber wir alle wissen, das wir uns damit Vampire vom Hals halten können, und auch bei Entzündungen am Zahn kann Knoblauch helfen. Am einfachsten ist es, das Essen regelmäßig mit Knoblauch zu würzen. Das gelingt vor allem als Single.

Alternativ kann auch eine Knoblauchzehe zerstoßen werden und an die betroffene Zahnstelle gerieben werden.

Aktivkohle als Mischung

Auch Aktivkohle wird immer wieder gerne empfohlen. Auch an dieses Hausmittel muss man sich zunächst gewöhnen. Im Handel kann Aktivkohle gegen Zahnschmerzen als Pulver erworben werden, das mit Wasser schlussendlich zu einer Paste vermischt wird. Der Vorteil: Die Paste entzieht den Zähnen Fremdkörper und Bakterien.

Einfach kühlen

Ein sehr einfaches Hausmittel ist eine Kühlkompresse, die direkt gegen die Wange gehalten wird. Dabei wird die Kühlung am besten mehrere Minuten gegen die Wange gehalten, danach eine kurze Pause eingelegt und erneut angelegt.

Aber Vorsicht: Eine direkte Berührung mit den Zähnen ist nicht ratsam, da diese nun besonders empfindlich sind.

Weitere Möglichkeiten zur Linderung

Die obigen Hausmittel gegen Zahnschmerzen sind eine Möglichkeit, daneben sollte weiter auf eine gute Zahnreinigung geachtet werden, bei der auch Zahnseide unerlässlich ist. Der Mund sollte danach mit warmem Wasser ausgespült werden (nicht trinken, nur ausspucken, damit Speiserückstände herausgespült werden).

Als letztes Mittel gelten Schmerzmittel. Hierbei sollten nur Mittel genutzt werden, die frei verkäuflich sind. Dabei gilt: So wenig wie möglich nutzen!

Behandlungen von Zahnschmerzen

Treten zunächst kleinere Schmerzen an den Zähnen auf, können diese mit einer speziellen Zahnpasta gereinigt werden, in der Mineralstoffe und Fluorid enthalten ist, wodurch die Schmerzempfindlichkeit gelindert wird und freiliegende Wurzeln gestärkt werden. Mindestens zweimal am Tag sollten die Zähne geputzt werden. Dabei sollte eine Zahnbürste mit weichen Borsten Anwendung finden.

Sind die Zahnschmerzen auch noch am nächsten Tag spürbar, empfiehlt sich der Besuch beim Zahnarzt. In einigen Fällen kann ein zahnärztlicher Eingriff von Nöten sein.

So sieht eine gute Mundhygiene aus

Um die Zähne strahlend weiß und vor allem gesund zu halten, ist auf die täglich Mundhygiene unbedingt zu achten. Mit ein paar Ansätzen kann diese einfach optimiert und so Zahnschmerzen verhindert werden.

2 x täglich Zähneputzen

Mindestens zweimal am Tag sollten die Zähne geputzt werden. Dabei sollen Innen- und Außenseiten genauso bedacht werden, wie die Kaufläche. Mit einer zusätzlichen Interdentalbürste können auch die schwer zugänglichen Stellen sauber gehalten werden. Wichtig ist, dass der Druck nur leicht auf die Zahnbürste erfolgt. Beim Zähneputzen sollten sich die Enden der Borsten leicht umbiegen. Das Putzen der Zähne dauert in der Regel um zwei Minuten.

Zahncreme

Eine gute Zahncreme beinhaltet Fluoride, die vor Karies schützen kann. Fluorid ist ein Spurenelement, ein ganz natürlicher Bestandteil unserer Zähne und Knochen, den wir auch über das Trinkwasser und die Nahrung zu uns nehmen.

Mundspülung

Auch die Mundspülung sollte nicht vergessen werden. Sie ergänzt die Zahnpflege sinnvoll und erfrischt den Atem.

Zungenreinigung

Mindestens einmal am Tag sollte auch die Zunge gereinigt werden. Das klappt entweder mit einer Zahnbürste oder mit einem speziellen Zungenschaber. Besonders im hinteren Drittel der Zunge tummeln sich viele Keime, die nicht nur Mundgeruch auslösen, sondern auch Karies.

Weiteres für die Zahnreinigung

Zahnseide ist eigentlich ein Muss für gute Mundhygiene und sollte regelmäßig angewandt werden. Darüber hinaus empfiehlt sich eine professionelle Zahnreinigung, die mindestens einmal im Jahr beim Zahnarzt gebucht werden sollte. Bei dieser kann zugleich die Kontrolluntersuchung stattfinden. So lassen sich Zahnfleischprobleme und Karies im Vorfeld erkennen und Zahnschmerzen vermeiden.