Mundspülungen

Wie sinnvoll sind Mundspülungen?

Bei der richtigen Anwendung, können Mundspülungen Sinn machen und die Mundhygiene zusätzlich stärken. Keinesfalls sollte damit aber übermäßig gespült werden. Ein strahlendes, sympathisches Lächeln wird auf andere sehr attraktiv, ist aber auch harte Arbeit. Ohne die richtige Mundpflege bleibt das Lächeln nicht auf Dauer attraktiv. Zur richtigen Hygiene gehört unter Umständen auch ein gutes Mundwasser.

Wer hingegen über eine gesunde Mundflora und Zähne verfügt und seine Zähne jeden Tag gründlich reinigt, braucht in der Regel keine Mundspülung. In diesem Fall reich es vollkommen aus, die aufgeschäumte Zahncreme noch bis zu 2 Minuten auf den Zähnen ziehen zu lassen und danach auszuspucken. Damit wird ein praktisch identischer Effekt wie bei einem Mundwasser erreicht.

Erfolgt jedoch nur eine eingeschränkte tägliche Mundhygiene und sind die Zähne bereits angegriffen, kann eine Mundspülung eine überaus sinnvolle Ergänzung zur täglichen Zahnpflege Routine darstellen. Doch auch hier sollte immer bedacht werden, das eine Mundspülung den Besuch beim Zahnarzt nicht ersetzen kann.

Umfangreiches Angebot

Im Regal finden wir ein fast schier endloses Angebot an Mundspülungen. Dabei stehen nicht nur die unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen zur Wahl, sondern auch die verschiedensten Inhaltsstoffe. Praktisch für jedes Problem im Mund gibt es die passende Mundspülung, die Abhilfe verschaffen soll. Einige Mundwasser sollen sogar die Zähne aufhellen. In der Realität ist der Effekt aber kaum spürbar.

Vor einiger Zeit hat Stiftung Warentest sich die einzelnen Mundspülungen genauer angesehen. Hersteller wie Listerine, Meridol oder Odol-med landeten bei dem Mundwasser Test auf den ersten Rängen.

Worauf sollte ich beim Mundwasser Kauf achten?

Der Geschmack steht an erster Stelle. Dieser sollte Ihnen langfristig auch schmecken und sich gut im Mund anfühlen.  In der Regel wird empfohlen, das Mundwasser aus der gleichen Linie der Zahnpaste zu verwenden, um eine gute und umfassende Pflege als Kombi zu gewährleisten.

Die Anwendung

Die Anwendung kann sich leicht unterscheiden, fällt aber praktisch immer identisch aus. Mundspüllösungen sollen, ähnlich wie Zahnseide die Bereiche einbeziehen, die mit der regulären Zahnbürste nicht erreichbar sind. Dazu gehören zum Beispiel der Gaumen und die Wangentaschen. Meistens enthalten Mundspülungen antibakterielle Wirkstoffe und weitere Zusätze für:

• Zahnaufhellung
• Frischen Atem
• Zahnschmelz-Stärkung
• Schutz vor Zahnstein

Generell sollte beachtet werden, das ein Mundwasser immer nur ergänzend angewandt werden sollte und keinesfalls das reguläre Zähneputzen ersetzen kann. Die Spülungen sollten zweimal am Tag angewandt werden. Dabei ist die unverdünnte Anwendung sinnvoll, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Je nach Produkt bleibt das Mundwasser zwischen 30 – 60 Sekunden im Mund und wird danach vollständig ausgespuckt. Der Mund muss nach dem Ausspucken nicht ausgespült werden. Nach der Anwendung sollte nicht sofort etwas getrunken oder gegessen werden! Das Mundwasser wird immer direkt nach dem Zähneputzen verwendet.

• 2 – 3 Minuten mit der Zahnbürste reinigen
• Zahnseide (alternativ Interdentalbürste) verwenden
• Reinigen der Zunge
• Letzter Schritt: Mundwasser

Mundspülung vs. Mundwasser

Im Zahnpflegeregal finden wir eine Menge Auswahl, darunter auch Mundwasser und Mundspülung. Beides ist jedoch nicht das Gleiche und für unterschiedliche Anwendungen gedacht. Den Unterschied möchten wir einmal kurz näher erklären. Mundwasser, einfach ausgedrückt, soll rein den Atem erfrischen und hat dadurch nur einen rein kosmetischen Effekt. Die eigentlichen Ursachen von Mundgeruch werden damit aber nicht bekämpft.

Mundwasser eignet sich immer dann, wenn eine kurze Auffrischung nach dem Essen benötigt wird. Im Gegensatz dazu, bietet eine Mundspülung deutlich mehr. Fast jeder hat eine Mundspülung in seinem Badezimmer, sie unterstützt dabei nicht nur mit der normalen Mundpflege, sondern bekämpft auch Bakterien. Für einen noch besseren antibakteriellen Effekt, gibt es medizinische Mundspülungen, die allerdings nur zeitlich begrenzt genutzt werden sollten.

Was sollte enthalten sein?

Ein Marketingtrend ist Fluorid im Mundwasser. Während Fluorid im Zahncreme durchaus Sinn macht, ist es im Mundwasser nur begrenzt sinnvoll. Fluorid soll bei der Remineralisierung des Zahnschmelzes helfen, es sorgt also dafür, dass unser Zahnschmelz fest und widerstandsfähig bleibt. Wer bereits eine Zahncreme mit Fluorid nutzt, kann auf ein fluoridhaltiges Mundwasser durchaus verzichten.

Wichtig:
Ein Mundwasser ohne Fluorid sollte nicht nach dem Zähneputzen verwendet werden, da es das Fluorid aus der Zahncreme einfach wegspülen würde.

Bei Mundspülungen sieht das wieder anders aus. Hier wird generell zu einer fluoridhaltigen Mundspülung geraten. Besonders dann, wenn die Zahnhälse bereits teilweise freiliegen oder aktuell eine Behandlung wegen Parodontitis durchgeführt wird. Die Wirkstoffkombination aus Amin Fluorid und Zinnfluorid wirkt keimtötend.

Kräuter und Vitamine

Einige Mundspülungen kommen mit Zusätzen von Vitaminen und Kräutern daher. Häufig Kamille. Falsch machen kann man damit nichts. Ganz im Gegenteil. Diese Extras können das Zahnfleisch stärken und sogar bereits gereizte Stellen beruhigen.  Dasselbe bezieht sich auf Atemerfrischer wie Menthol oder Minze.

Zinkchlorid bei sensiblen Zähnen

Bei empfindlichen Zähnen oder der Neubildung von Zahnstein kann der Wirkstoff Zinkchlorid helfen. Einige Mundwasser verfügen über diesen Zusatz.

Vorsicht bei Chlorhexidin

Eine antibakterielle Chlorhexidin Spülung ist sinnvoll nach einer stärkeren Entzündung oder einem operativen Eingriff im Mund. Chlorhexidin sorgt für ein schnelleres Abheilen. Wer hingegen auf ein Mundwasser mit Chlorhexidin für die tägliche Hygiene zurückgreift, sollte dabei auf eine geringe Konzentration achten und keine medizinische Lösung nutzen, da ansonsten die Mundflora angegriffen werden könnte.

Anwendung bei Mundgeruch

Eine Mundspülung kann auch ideal sein, um Mundgeruch zu bekämpfen. Allerdings ist nicht jedes Angebot dafür geeignet. Das richtige Mundwasser zu finden, um schlechten Atem zu tilgen, ist zunächst ein Ausprobieren der unterschiedlichen Marken. Neben dem Mundwasser selbst, gibt es aber auch noch zahlreiche andere Möglichkeiten, um Mundgeruch zu bekämpfen. Im Vordergrund sollte aber immer die Ursache für schlechten Atem stehen. Nur wenn diese bekannt ist, kann Mundgeruch auch wirklich effektiv bekämpft werden.

Alternative Tipps gegen Mundgeruch

Gute Mundhygiene: Eine gründliche Zahnpflege ist entscheidend, um Mundgeruch vorzubeugen. Putzen Sie Ihre Zähne mindestens zweimal täglich gründlich mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta und verwenden Sie Zahnseide, um Plaque und Essensreste zwischen den Zähnen zu entfernen. Vergessen Sie nicht, auch Ihre Zunge zu reinigen, da sich dort viele Bakterien ansammeln können.

Verwenden Sie Mundspülungen: Mundspülungen können helfen, schlechten Atem zu bekämpfen, indem sie Bakterien im Mund abtöten und den Geruch überdecken. Suchen Sie nach Mundspülungen, die antibakterielle Wirkstoffe enthalten und auf die Reduzierung von Mundgeruch abzielen.

Ausreichend Flüssigkeit trinken: Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist wichtig, um den Mund feucht zu halten und die Produktion von Speichel anzuregen. Speichel ist wichtig, um Bakterien im Mund zu bekämpfen, die Mundgeruch verursachen können.

Vermeiden von bestimmten Lebensmitteln: Einige Lebensmittel wie Knoblauch, Zwiebeln, stark gewürztes Essen und bestimmte Gewürze können Mundgeruch verursachen. Versuchen Sie, diese Lebensmittel zu vermeiden oder sie in Maßen zu konsumieren.

Regelmäßige Zahnarztbesuche: Regelmäßige Zahnarztbesuche sind wichtig, um Zahnprobleme wie Karies oder Zahnfleischerkrankungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, die zu Mundgeruch führen können.

Wenn trotz dieser Maßnahmen der Mundgeruch bestehen bleibt oder sehr stark ist, kann es ratsam sein, einen Arzt oder Zahnarzt aufzusuchen. Sie können eine genaue Diagnose stellen und weitere Behandlungsoptionen empfehlen.

Hausmittel gegen Mundgeruch

Mundspülungen können auch mittels Hausmittel erstellt oder ersetzt werden. Nicht jede Alternative wirkt bei jedem. Auch hier kommt es aufs Ausprobieren an. Einige interessante Möglichkeiten, die gegen Mundgeruch helfen können, haben wir nachfolgend einmal zusammengestellt.

• Mundspülungen mit natürlichen Inhaltsstoffen: Sie können eine selbstgemachte Mundspülung herstellen, indem Sie eine Lösung aus warmem Wasser und einigen Tropfen ätherischem Öl wie Pfefferminzöl, Teebaumöl oder Nelkenöl mischen. Spülen Sie Ihren Mund damit gründlich aus, um Bakterien abzutöten und einen frischen Atem zu fördern.
• Zungenschaber verwenden: Bakterien und Zungenbelag können Mundgeruch verursachen. Verwenden Sie einen Zungenschaber oder eine weiche Zahnbürste, um Ihre Zunge sanft zu reinigen und den Belag zu entfernen.
• Mundspülungen mit Salzwasser: Gurgeln Sie mit einer Lösung aus warmem Wasser und etwas Salz. Dies kann dazu beitragen, Bakterien im Mund zu reduzieren und den Mundgeruch zu bekämpfen. Spucken Sie die Lösung nach dem Gurgeln aus, nun spülen Sie den Mund mit klarem Wasser einfach aus.
• Kauen von frischen Kräutern: Kräuter wie Petersilie, Minze oder Koriander enthalten ätherische Öle, die einen frischen Atem fördern können. Kauen Sie nach dem Essen einige Blätter dieser Kräuter, um den Mundgeruch zu bekämpfen.
• Trinken von grünem Tee: Grüner Tee enthält Polyphenole, die helfen können, unangenehmen Mundgeruch zu reduzieren. Trinken Sie regelmäßig eine Tasse grünen Tee, um von seinen antibakteriellen Eigenschaften zu profitieren.
• Natron (Backpulver): Natron kann dazu beitragen, den pH-Wert im Mund zu neutralisieren und unangenehmen Geruch zu reduzieren. Sie können eine Prise Natron in ein Glas Wasser geben und damit den Mund spülen. Spülen Sie anschließend gründlich mit klarem Wasser nach.
• Apfelessig: Verdünnen Sie einen Esslöffel Apfelessig in einem Glas Wasser und verwenden Sie diese Lösung als Mundspülung. Apfelessig kann helfen, Bakterien im Mund zu bekämpfen und den Geruch zu neutralisieren.
• Kauen von faserreichen Lebensmitteln: Faserreiche Lebensmittel wie rohes Gemüse (Karotten, Sellerie) oder Äpfel können dazu beitragen, den Mund zu reinigen und die Produktion von Speichel anzuregen. Speichel hilft bei der Neutralisierung von Gerüchen und der Reduzierung von Bakterien.
• Kamillentee: Kamillentee hat entzündungshemmende Eigenschaften und kann helfen, den Mundgeruch zu bekämpfen. Bereiten Sie einen Kamillentee zu, lassen Sie ihn abkühlen und verwenden Sie ihn als Mundspülung.
• Hydration: Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist wichtig, um einen trockenen Mund zu vermeiden, der Mundgeruch begünstigen kann. Trinken Sie ausreichend Wasser, um den Mund feucht zu halten und die Speichelproduktion zu fördern.
• Vermeiden von Alkohol und Tabak: Alkohol und Tabak können Mundgeruch verursachen. Verzichten Sie auf den Konsum von Alkohol und reduzieren Sie den Tabakkonsum, um einen frischeren Atem zu erhalten.
• Stressmanagement: Stress kann sich auf die Gesundheit des Mundes auswirken und Mundgeruch verstärken. Praktizieren Sie Entspannungstechniken wie Meditation, Yoga oder Atemübungen, um Stress abzubauen und den Mundgeruch zu reduzieren.

 

Kleines FAQ zum Mundwasser

 

Woher weiß ich, welche Mundspülung ich verwenden soll?

Achten Sie auf Mundspülungen, die Fluorid enthalten, das Karies verhindert und den Zahnschmelz stärkt. Die Verwendung von Mundspülungen mit Inhaltsstoffen, die gegen Zahnbelag, Bakterien, Mikroben oder Zahnfleischentzündungen wirken, ist eine gute Idee, da sie dazu beitragen können, eine Reihe von ernsten Zahnproblemen wie Zahnfleischentzündungen und Zahnfleischerkrankungen zu verhindern. Sinnvoll ist die passende Ergänzung zur bereits verwendeten Zahncreme (Mundspülung vom gleichen Hersteller).

 

Macht Mundspülung die Zähne weißer?

Eine Mundspülung nach dem Zähneputzen erreicht alle Lücken, die Sie beim ersten Mal übersehen haben, und ermöglicht es dem Fluorid, in den Zahnschmelz einzudringen. Eine Mundspülung, die Wasserstoffperoxid enthält und drei Monate lang mindestens zweimal täglich angewendet wird, kann die Zähne ein wenig aufhellen.

 

Soll ich Mundwasser vor oder nach dem Zähneputzen verwenden?

Es wird empfohlen, nach dem Zähneputzen und der Verwendung von Zahnseide eine Mundspülung zu verwenden. Verwenden Sie eine nicht fluoridhaltige Mundspülung, sollte diese nicht direkt nach dem Zähneputzen zu verwenden, da dies das Fluorid aus der Zahnpasta wegspülen könnte.

 

Wie oft sollten Sie Mundspülungen verwenden?

Im Allgemeinen wird empfohlen, nach dem Zähneputzen und der Verwendung von Zahnseide ein- bis zweimal am Tag eine Mundspülung zu verwenden. So können Sie sicherstellen, dass alle verbleibenden Bakterien und Speisereste von Ihren Zähnen und Ihrem Mund entfernt werden. Es ist jedoch nicht notwendig, überhaupt eine Mundspülung zu verwenden.

 

Sollte ich nach der Mundspülung mit Wasser nachspülen?

Die Mundspülung wirkt nach dem Ausspucken weiter. Wenn Sie also mit Wasser nachspülen, verdünnen Sie die reinigende und stärkende Wirkung.

 

Sollte ich vor dem Schlafengehen eine Mundspülung verwenden?

Es ist wichtig, die Mundspülung nach dem Essen und vor dem Schlafengehen zu verwenden. Bei jeder Anwendung sollten Sie die Flüssigkeit etwa 30 – 60 Sekunden lang in Ihrem Mund spülen. Wenn Sie eine stark riechende Mahlzeit zu sich nehmen, sollten Sie die Mundspülung nach dem Essen verwenden. Am besten verwenden Sie die Mundspülung auch vor dem Schlafengehen, um überschüssige Keime und Bakterien vor oder nach dem Zähneputzen zu beseitigen.

 

Kann man zu lange mit Mundwasser spülen?

Ein übermäßiger Gebrauch von Mundwasser kann das Gleichgewicht Ihrer Mundbakterien stören und Ihrer Zahngesundheit mehr schaden als nutzen. Verwenden Sie es nicht weiter, wenn Sie Probleme feststellen. Wenn Sie nach der Anwendung von Mundwasser neue Mundgeschwüre oder Flecken auf den Zähnen sehen, hören Sie sofort auf und suchen Sie Ihren Zahnarzt auf.

 

Wie lange sollte man nach einer Mundspülung warten?

Wenn Sie eine fluoridhaltige Mundspülung verwenden, warten Sie mindestens 20 – 30 Minuten, bevor Sie essen oder trinken. Es dauert nämlich einige Zeit, bis das Fluorid in den Zahnschmelz eingezogen ist und ihn stärkt. Nach 30 Minuten sollten Sie wieder fit sein!